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Die Geschichte des Bichon frisé in Deutschland-Seite 1

Der Bichon frisé in der ehemaligen DDR

Wie die neue Rasse - Bichon frisé - entstand

Die Zucht des Bichon frisé beginnt

“Lump” oder wurde der Bichon frisé wirklich  auf Teneriffa gezüchtet?

Die Geschichte des Bichon frisé
in Deutschland

 

 

 

 

Einleitung

Der Bichon frisé wurde und wird in Deutschland vom VK (Verband für Kleinhunde) im VDH betreut.
Dort wird das Zuchtbuch für diese Rasse für den VDH seit 1956 geführt.

Zur Komplettierung verschiedener Daten, haben wir Informationen aus  Zuchtbüchern des VK von 1955 bis 1999 verwendet.
Vereinzelt wurden u.a. auch Daten aus dem Bichon frisé Rassesymposium von 1992 in Anspruch genommen.
Referenten und Teilnehmer des Symposiums stellten uns dieses Material großzügiger Weise zur Verfügung.

Wir möchten hier keine langatmige Ahnenforschung betreiben, sondern den Werdegang der Zucht in Deutschland nur kurz umreißen.
 Wir stellen hier die meisten alten Zwinger aus den Anfängen vor.

Zu unserer großen Freude erhielten wir umfangreiche Unterstützung von verschiedenen Stellen. Die Informationen wurden uns gerne von den alten Züchtern, oder deren Nachkommen  übermittelt.
 

Für die Vollständigkeit und den Wahrheitsgehalt der Angaben können wir nicht garantieren!
Zumal einige der älteren Angaben nur noch auf Erinnerungen und Hörensagen basieren.

Wir bedanken uns hiermit bei allen lieben Züchterfreunden, die ihr Interesse an der Rasse öffentlich bekundeten und immer für unsere Fragen zur Verfügung standen.

 

Ganz besonders stolz sind wir auf eine Fotografie aus dem Jahre 1955, welche die ersten drei aus Frankreich importierten Bichon frisé zeigen.
Es handelt sich um
Dodine de Steren Vor, sowie Diva de Steren Vor und Degourdi de la Valmasque.

Diese Rarität wurde uns von Frau Lilli Stocker aus der Schweiz zur Verfügung gestellt.

Alle Fotos sind in unserem Besitz und liegen im Original vor.

Unsere ersten deutschen Züchter sollen nicht in Vergessenheit geraten, sie haben viel für den Erhalt des Bichon frisé beigetragen.

 

„vom Markussee“
Die ersten Bichon frisé für die Zucht kamen 1955 aus dem schönen Frankreich nach Bremen
, zu Frau Tilly Machatius.
Mit der Hündin „Dodine de Steren Vor“ von Mme Abadie und dem Rüden „ Degourdi de la Valmasque“ von Mme Schlumberger begann die deutsche Zucht.

Leider wurden die beiden Franzosen nicht unter ihrer Rassebezeichnung Bichon frisé, sondern „nur“ unter Bologneser im Zuchtbuch des VK registriert.

Der erste Bichon frisé Wurf in Deutschland bestand aus 4 Welpen -Amigo, Aimèe, Anette, Alerte- und wurde am 18.01.1956 im Zwinger „Vom Markussee“ nach den oben genannten Hunden geboren.
Der zweite Wurf kam nach den selben Eltern am 03.10.56 zur Welt.
Der Bichon frisé Nachwuchs erhielt wieder „nur“ als Bologneser einen Eintrag im Zuchtbuch
und so sollte es auch noch eine Weile bleiben.

Erst ab 1963 wurde der Bichon frisé mit seinem eigenen Rassenamen im Zuchtbuch des VK`s geführt.
Der erste Wurf ( 28.05.63 ) der die richtige Bezeichnung - Bichon frisè - erhielt,
war von Frau Brunner gezüchtet, nach Kin-I-Kaet de Steren Vor mit Chèrie vom Lindenhaus.
Die kleine Französin Dodine de Steren Vor erreichte übrigens als erste ihrer Rasse den Titel Deutscher Bundessieger und wurde kurze Zeit später Weltsiegerin.

 


Dieses Foto ist ein Rarität, es zeigt die ersten Bichon frisé in Deutschland 1955
von links nach rechts
“Diva de Steren Vor”, “Degouri de la Valmsque”, “Dodine de Steren Vor”

 

„vom Lindenhaus“
Erst im Jahre 1960 fiel im Zwinger „vom Lindenhaus“ der nächste Bichon frisé -  Wurf
bei Frau Magdalene Brunner aus Kassel.
Sie kaufte die beiden Hunde „ Dodine de Steren Vor“ und „Degourdi de la Valmasque“ von Fr. Machatius.
Die 6 Welpen wurden wieder „nur“ als Bologneser ins Zuchtbuch eingetragen,
erhielten aber den wichtigen Zusatz in Klammern: Bichon frisé.
Aus dieser dritten Verpaarung der beiden Franzosen stammte der Rüde „Charlon vom Lindenhaus“ geboren 03.10.60.
Er wurde an Herrn Alfred Forthmann aus Bremen in den Zwinger „vom Goldfischbrunnen“ veräußert.

 


Dieses Foto aus dem Jahr 1965 zeigt rechts “Didon vom Lindenhaus”
Die dargestellten Bichon sind schon etwas im Haar geschnitten.
Diese beiden Bichons sind ganz entzückend vom Typ und besitzen ein sehr gutes Pigment.

 

„vom Goldfischbrunnen“
„Dodine de Steren Vor“ wurde mit ihrem Lebensgefährten „Degourdi de la Valmasque“  ein weiteres mal verkauft. Sie wanderten von Fr. Brunner zu Herrn Forthmann nach Bremen.
Die beiden waren somit wieder in der Stadt angekommen, in der sie vor sechs Jahren ihre Ankunft aus Frankreich feierten.
1962 fällt das erste Mal im Zwinger „vom Goldfischbrunnen“ ein Wurf Bichon frisé.
Im gleichen Jahr importierte Herr Forthmann zwei weitere Bichons aus Frankreich, den Rüden „Kin-I-Kaet de Steren Vor“ und die Hündin „Kinklair de Steren Vor“ von Mme Abadie.
1969 wurden die Hündinnen „Fee vom Goldfischbrunnen“ und „Gabi vom Goldfischbrunnen“ geboren.
Beide gingen als Exporte in die USA. Sie erwiesen sich als sehr erfolgreich und wertvoll für die amerikanische Zucht. Viele ihrer Nachkommen erreichten einen Championtitel.
„Fridolin vom Goldfischbrunnen“ erblickte 1969 das Licht der Welt, er wurde in den französischen Zwinger „de Wanarbry“ von Mme. Mazeas – Nicolas verkauft.

In den Jahren 1963 bis 1966 konnten weitere Welpen in das Zuchtbuch des VK eingetragen werden.
Im Jahre 1969 wurden im Zwinger vom Goldfischbrunnen 14 Bichon frisé Welpen geboren.

 

„de la Rue jardinière“
Ein Nachkomme von „Fridolin vom Goldfischbrunnen“ kam dann 1976 in Form einer kleinen Hündin mit Namen „Lavande de Wanarby“ ( Xirco de la Persaliere aus Belgien - Thalie de Wanarbry) aus Frankreich nach Deutschland zurück.
„Lavande de Wanarbry“ wurde von Hr. Johann Magg aus Taunusstein für seinen 1975 gegründeten Zwinger „de la Rue jardinière“ von Mme. Mazeas – Nicolas gekauft.
Familie Magg nannte sie liebevoll „Locke“. Sie hatte drei Würfe; aus dem ersten Wurf entstammte die Hündin „Amina de la Rue jardinière“, geboren am 09.05.76.
Diese Hündin blieb bei Hr. Magg in der Zucht und brachte vier Würfe zur Welt. 1979 wurde sie mit dem Rüden „Coco von Siebenbürgen“ verpaart; aus dieser Verbindung entstammten ein Rüde und zwei Hündinnen.
„Heliante de la Rue jardinière“ eine Tochter von „Amina de la Rue jardiniere“, brachte einen weiteren Wurf im Zwinger von Hr. Magg zur Welt.
Herr Magg ließ unter anderem auch in Holland und im Elsas seine Hündinnen belegen. Sein Zuchtziel waren kleine und quadratische Bichon frisé. Dieses Ziel konnte er aber nur mit im Ausland stehende Rüden verwirklichen.
Laut seinen Worten, waren die Bichon frisé zu dieser Zeit in Deutschland sehr groß.
Im Zwinger de la Rue jardinière fielen insgesamt nur acht Würfe.

 

„von Siebenbürger“
Dr. Eduard Möckesch aus Kassel entwickelte sich zu einem großen Liebhaber des Bichon frisè. Er verhalf der Rasse in Deutschland zu einer großen Popularität. Seinen ersten Hund kaufte er bei Fr. Brunner aus dem Zwinger „Vom Lindenhaus“ die ebenfalls in Kassel wohnte.
1966 und 1967 importierte er drei Hündinnen aus Frankreich „Pitchounette de Bourbiel“ aus der Zucht von S. Meynieu sowie „Paquarett de Wanarbry“ und „Quellchen de Wanarbry“ von Mme. Mazeas – Nicolas. Mit diesen Hündinnen baute er seinen erfolgreichen Zwinger „von Siebenbürgen“ auf.
Der erste Wurf wurde am 11.04.1970 nach „Didon vom Lindenhaus“ mit „Pitchounette de Bourbiel“ geboren, 2 Rüden und 3 Hündinnen.
Dr. Möckesch und seine Frau liebten es, ihre Bichons auf Ausstellungen zu präsentieren.
Im Laufe vieler Jahre gingen aus ihrem Zwinger nicht weniger als;
4 Weltsieger, 12 Internationale Champion, zahlreiche Bundes-, Verbands- und Europasieger sowie Luxemb., Schweizer, Österr- und Ungarische Champion hervor.
Die meisten von Dr. Möckesch gezüchteten Welpen blieben in seinem Besitz; er verkaufte seine „Babys“ nur sehr ungern.

 

In diesen Tagen existierten noch die Bichon frisé Zwinger:

          „vom Haus Tennstädt“ 
          Ellen Tennstädt aus Pesch, der erste Wurf mit 3 Rüden und 2 Hündinnen fiel am 12.12.69 nach „Didon vom Lindenhaus“ mit „Dia vom Goldfischbrunnen“

          „von den Kliedbruch“
           
          Karin Becker aus Krefeld, hier kam am 23.3.76 der erste Wurf zur Welt.

          „von d`lamour“
           
          Ursula Kofferath, Dingslaken, am 05.10.79 wurden in diesem Zwinger erstmals fünf kleine Bichons geboren.

Von den oben genannten Züchtern konnte ich leider nicht viel mehr erfahren.

 

„von Dandelion“
Hellen Kappels aus Duisburg gründete ihren Zwinger „von Dandelion“ in den frühen 70ger. Zu Weihnachten 1969 bekam sie ihren ersten Bichon frisé Rüden „Didon vom Lindenhaus“ geschenkt. Danach kam noch eine Hündin aus Belgien von Mme.Vansteenkiste und später noch eine Hündin und ein Rüde aus dem Elsas von Hedy Siegwalt hinzu.
Mit Frau Siegwalt und anderen französischen Züchtern fanden dann später noch weitere Austausche mit verschiedenen Bichons statt.
Unter anderen ging der Rüde „Iwan von Dandelion“ WT 22.12.78,  nach Frankreich in den Zwinger
von Mme. Laisnè in Franconville.

 

„aus Emmingen“
Zu dieser Zeit existierte noch der Zwinger „aus Emmingen“ von Frau Zdenka Gracani, aus Emmendingen.
Aus diesem Zwinger ging allerdings nie ein Wurf hervor.
Frau Zdenka Gracani besaß jedoch den erfolgreichen Ausstellungsrüden
„Bambino vom Goldfischbrunnen“
WT 21.12.63 (Int. Ch. , Dt. Ch., 3 x Dt. Bundessieger, Verbandssieger ´67),
sowie die französische Hündin „Radieuse de Wanarbry“ WT 16.09.68.


Bambino vom Goldfischbrunnen im Jahre 1968

 

Im Jahr 1979 kam erstmals ein Bichon frisé aus England nach Deutschland zu Frau Scholz aus Hamburg.
Die Hündin „Leander Snow Holly“ war die erste von weiteren zwölf Importen in den 80ger Jahren aus England
 und wurde von Wendy Streatfield gezüchtet.
Diese Hündin konnte leider keinen Nachwuchs bekommen.
Es stellte sich im nachhinein heraus, dass sie unfruchtbar war.
Ihrer Karriere schadete dieses jedoch nicht, auf vielen großen Ausstellungen war sie ein hoch prämierter Star.
Leander Snow Holly war der erste Bichon der „gestylt“, nach englischer Art,
auf einer deutschen Ausstellung vorgeführt wurde.
Eine weitere Hündin, die Frau Scholz in den Vereinigten Staaten kaufte, war leider zu groß
und konnte nicht für die Zucht und Ausstellung eingesetzt werden.

 

„Des Etoiles“
Die Hündin „Rafalle du Kindlesbrunnen“, (Felix von Dandelion -  Musette des Closmyons) Züchter Hedy Siegwald, wurde 1980 aus Frankreich nach Deutschland in den Bichon frisé Zwinger „Des Etoiles“ von
 Frau Ingetraut Flottmann aus Berlin importiert.
Rafalle entwickelte sich zu einem hervorragenden Ausstellungshund (Int.-, Dt.-, Pol. -VDH- Champion).
Sie vereinte in ihren Ahnen alle bekannten belgischen, französischen und deutschen Blutlinien jener Zeit.
 Leider bekam diese schöne Hündin nie Nachwuchs, sie ließ sich nicht eindecken.

 

In den 80ger und 90ger Jahren kamen viele neue Züchter hinzu, einige haben nur einen Wurf gezüchtet und danach wieder aufgehört.
1992 gab es im VK/VDH nur 8 Bichon frisè Zwinger.

 

„Sargeta“
Kathleen Page zog 1983 mit ihrem Mann, einem von der britischen Armee in Deutschland stationierten Soldaten, nach Dortmund.
Sie brachte den Rüden „Montravia Tiopepi Mr. Chips“ Dt. Ch., NL Ch., gezüchtet von Mr. und Mrs. P. Perry, aus England mit.
Auch Mrs. Page stellte - genau wie Frau Scholz - in Deutschland nach englischer Art geschnittene Bichon frisé auf Ausstellungen vor.
Die Aufregung, die diese „gestylten“ Hunde verursachte, können Sie sich bestimmt vorstellen!
Aber das Vorstellen des im Haar geschnittenen Bichon frisè verhalf der Rasse zu einer wesentlich größeren Beliebtheit. Plötzlich fanden alle Leute diese Hunderasse ganz reißend und entzückend.

Die Kritiker des geschnittenen Bichon frisé ließen nicht lange auf sich warten. Bei der Toilettage schieden und scheiden sich die Geister bis zum heutigen Tag.
Aber an anderer Stelle mehr davon, kehren wir zu unserer deutschen Zucht zurück.

Mrs. Page wohnte nur 4 1/2 Jahre in Deutschland, dann ging sie mit ihrem Mann nach England zurück. Ihre Hunde die sie wegen der damaligen, strengen Quarantäne-Vorschriften nicht mit nach Hause nehmen konnte, wurden u.a. an verschiedene Züchter verkauft.

 

„von de Cressin“
Der Rüde, „ Sargeta Houdini“ Int. Ch., Dt., Holl. & VDH Champion, Europa- und Weltsieger,
( Montravia Tiopepi Mr. Chips – Sargeta Rising Star)
wurde von Frau Hildegard Ludwig aus Bocholt für ihren Zwinger „ von de Cressin“ gekauft.
Hier bewies er sich als guter Vererber.
Einige der heutigen Champions tragen sein Blut in sich.
Houdini wurde 13 Jahre alt.
Frau Ludwig besaß ferner die Hündin „Sargeta Candy“, sowie die dänische Hündin „Skovfryds Snow Sophie“
von Frau Karina Christophersen.
Ihren ersten Wurf züchtete Frau Ludwig 1986, nach „Sargeta Houdini“ mit „Sargeta Candy“.
Aus einer Verpaarung Houdini`s mit „Skovfryds Snow Sophie“ entstammte 1991 ein, in Deutschland, berühmter Zucht –und Ausstellungsrüde: „Manolito von de Cressin“ (Int. Ch., Dt. Ch., VDH Ch., Best of Champions`95, und noch viele Titel mehr).
Er wurde auch im Jahre 2003 noch vereinzelt in der Zucht eingesetzt.
 


Sargetha Houdini

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Der Bichon frisé in der ehemaligen DDR
Wie die neue Rasse - Bichon frisé - entstand
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Diese Seite wurde zuletzt  am  31.05.2010 aktualisiert
sie ist Eigentum von
Monika & Erwin Sausen, Berlin

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