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Die Geschichte des Bichon frisé

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Die Geschichte des Bichon frisé in Deutschland-Seite 1
Der Bichon frisé in der ehemaligen DDR
Wie die neue Rasse - Bichon frisé - entstand
Die Zucht des Bichon frisé beginnt
“Lump” oder wurde der Bichon frisé wirklich  auf Teneriffa gezüchtet?

    Pico del Tide, Teneriffa

Hinweis zur “Quelle” unserer verwendeten Daten

Herr Karl Meier aus Ansbach sammelt seit Jahrzehnten kynologischen Fachliteratur, er besitzt eine sehr umfangreiche Sammlung.
So konnte er u. a. dem VK Vorstand Daten für die “50 Jahre VK” Chronik zur Verfügung stellen.

Herr Meier hat gleichfalls für andere Vereine Chroniken verfasst, somit war ich sehr dankbar über seine kompetente Hilfe!
Neben seiner Sammlung befasst er sich mit seinen Vereinen “DHS” Deutsches Hundestammbuch und “DKS” Deutsches Katzenstammbuch!
 Dieser Verein ist wie der VK ein recht alter Hundeverein (nicht VDH)

Vor allem die Texte aus älteren Tagen existieren in dieser Menge und Vielfalt in Deutschland sicher kein zweites Mal.

Er war von meinem Vorhaben ein deutsches Bichon frisé Buch zu schreiben begeistert und half mir wo er nur konnte!
Er stellte mir die nachfolgende Geschichte, mit vielen weiteren alten Artikeln zur Verfügung.
Herr Meier durchforstete seinen grossen Fundus und von allem, was für unser Vorhaben von Interesse sein könnte,
fertigte er extra für uns Kopien an!
Somit ersparte er mir die zeitraubende Arbeit alle alten Unterlagen selbst zu ordnen und diese auf verwertbare Daten zu überprüfen.

Nach unserem Wissen hat KEIN Autor von Bichon frisé Literatur im In-und Ausland diesen Bericht im Zusammenhang mit der Herkunft des Bichon frisé gesehen.
Obwohl Karl Meier diese Geschichte bereits 1996 im Buch “Kleinhundeweg“ veröffentlichte.
Bis heute hat niemand (ausser uns) über diese wahre Begebenheit berichtet.
Der Begriff “Guanchenhund” ist eine Wortschöpfung von uns!!

Die nachfolgende Historie ist weitgehend unbekannt.
Sie stammt aus dem Jahr 1898 und wurde in der kynologischen Zeitung
“Zwinger und Feld” veröffentlicht.

“Lump”
oder wurde der Bichon frisé wirklich auf Teneriffa gezüchtet?

Guanchenhund - Bichon frisé

Nach den Entdeckungen und Eroberungen neuer Länder erfolgte auch stets ihre Besiedelung durch die Eroberer.
Diese brachten auch ihre Haustiere mit, hierunter befanden sich zweifellos auch die
Ur – Väter und Mütter unserer Bichons.
Durch die territoriale Trennung konnten sie sich langsam zu den heute bekannten
Bichon - Rassen entwickeln. Die Hunde stellten sich auf die veränderten Lebensbedingungen ein, und wurden durch gezielte Zucht angepasst.

Die Kanarischen Inseln, eine Inselgruppe vulkanischen Ursprungs im Atlantik 115 km vor der Nord- Westküste Afrikas, spielen in der Herkunftsgeschichte des
Bichon frisé eine große Rolle.
Hier hatten alle großen Weltreiche bereits „geankert“: Phönizier, Römer, Griechen und Byzantiner. Ab 1479 standen die Kanaren unter der politischen Herrschaft von Spanien und wurden somit zur Basis für die Amerikafahrten.
Teneriffa, mit 1929 Quadratkilometern die größte Insel der Kanaren, gilt als die erste Heimat des Bichon frisé.
Hier wurde er erstmals, aus einheimischen und aus anderen Ländern importierten Hunderassen, im Laufe der Jahrhunderte, herausgezüchtet.

Mit diesem Wissen erklärt sich auch seine erste Rassebezeichnung
„Bichon Tènèriffe“ oder „Teneriffahund“.

Zur dichten Fellbeschaffenheit des Bichon hat sicher das kältere, raue Klima am
3718m hohem Pico del Tide beigetragen.

Natürlich ist die Verbreitungs- und Abstammungsgeschichte des Bichon frisé nur eine Theorie.
Aber die nachfolgende Historie könnte als wirklicher Beweis für die gezielte Züchtung der ersten Bichon frisè angesehen werden.

 

 

Hierzu möchten wir Ihnen einen Bericht aus der Zeitung:
 „Zwinger und Feld“ aus dem Jahr 1898 wiedergeben:
Originaltext

.....Ein Freund von mir Dr. Hillebrecht, Rodenberg am Deister, ein Herr der die ganze Welt gesehen hat,
brachte sich einen kleinen „Pudel“ genannt
Lump von der Insel Teneriffa der Canarischen Inseln und einen genau so aussehenden Bruder des Hündchen mit, den er in Antwerpen abgab.
Er sah damals auch die Mutter der Hunde, die zweifellos der selben Rasse angehörte.
Die Farbe des vor kurzen vergifteten Hündchens, seines Bruders und der Mutter war weiß, mit einem Ton ins gelbliche,
also hell honigfarben.


LUMP der dritte von rechts


Diese weißen, als Handelsobjekte geschätzte „kleine Pudel“ stammen, wie mir Dr. Hillebrecht gütigst mitteilte, von den Abhängen des schneebedeckten Pico de Teyde
und werden von großen, stark gebauten Menschen - den Überresten der Guanchen-  angeboten.
Die Hunde sind sehr kluge, aber sehr heftige, waghalsige und kühn unternehmende Hunde, die mit jedem anbändeln, aber geradeaus nach Germanennatur!

Die Guanchen waren die von den Spaniern vernichteten Bewohner der glücklichen Inseln, ehe diese ihre Welteroberungen begannen.
Es waren friedliche, kräftig gebaute Hirten, die für ihre Freiheit gestorben sind, nachdem ihre Führer durch Verrath zu Santa Cruz de Teneriffa ermordet waren
– aber lange, lange hat der Kampf gedauert.


Guanchen an den Abhängen des Pico del Tide


 
Nach von Löher sind die Guanchen und die mit spanischem Blut vermischten, noch jetzt lebenden Ueberbleibsel derselben, keine Berber, sondern mit Berbern vermischte eingewanderten Germanen:
Guanchen – Wanchen – Vandalen. Körperbildung, Wohnung, Kleidung, Lebensweise, häufige Blondheit, Schädelbau,
Eigenthümlichkeiten des germanischen Rechtswesens und der communalen Selbstverwaltung, auch linguistische Anklänge sprechen entschieden für diese Ansicht.
Bescheiden, fleißig, höflich ohne Aufdringlichkeit ist der Kanarier,
während doch sonst solche Menschen, die an der See mit dem Fremdenverkehr in Berührung kommen, unausstehlich werden.

Diese Überreste, der in den Bergen wohnenden Guanchen
besitzen und züchten neben ihren großeuterigen Ziegen
diese
„Pudelrasse“, von denen der Hund des Dr. Hillebrecht
– obgleich ein Kind der Tropen, geboren 27° Grad nördliche Breite –
vor allem die Hitze nicht ertragen konnte
und sich im Sommer beim Spazierengehen alle Augenblicke
langhin in den Langschatten eines Baumes legte,
um sich abzukühlen und in den Gräben wühlte
und im Winter kein größeres Vergnügen kannte, als sich stundenlang im dicken Schnee herumzutreiben,
wie es wohl seine Antecedenten an den Schneehängen des
Pico de Tide  ebenfalls getan hatten.

Sind die Guanchen Überreste der Vandalen,
so sind sie zweifellos von der Nordküste Afrikas nach
den Canarischen Inseln gekommen und dann wäre der Zusammenhang zwischen ihren Hunden und dem früheren Melitaios gefunden
und möglicherweise auch der,
zwischen dem heutigen Malteser
 und dem Hunde der Guanchen.

Der Malteser hat allerdings eine lange, schlichte, seidige Behaarung,
der Canarische Hund
eine mehr krause, etwa strähnige, pudelartige.

Es dürfte aber allgemein bekannt sein, dass seidige und harsche Behaarung sehr nahe verwandt miteinander sind.
Wir brauchen nur an unsere Pinscher zu denken, die leicht weichen, seidigen Kopf bekommen und ebenso an die Griffons,
von denen es sogar eine Rasse mit seidigem Fließ gibt, die besonders Herr Emanuel Boulet in Elbeuf züchtet.
Herr Boulet schenkte vor einigen Jahren auch einmal einem
französischen Präsidenten
eine „seidene“, aus den Haaren seiner Hündin gewebte Weste.
Von drahthaarigen Griffons fallen nicht zu selten Welpen,
bei denen Seidenhaar mit harschem Haar gemischt ist,
 kurz bei allen harschhaarigen Hunden hat der Züchter damit zu kämpfen, dass durch geeignete Zuchtwahl die harsche Behaarung erhalten bleibt und sich nicht bei den Nachkommen ins Gegenteil,
der seidigen verwandelt.
Auch hier berühren sich also die Extreme und es dürfte durchaus nicht schwer fallen, aus drahthaarigen Stamm,
 Hunde mit Seidenhaar zu züchten, wie es ja Boulet auch getan hat. Möglich ist nun aber immerhin auch, dass umgekehrt aus seidigen Haar, begünstigt durch klimatische Verhältnisse,
eine rauhe Behaarung gezüchtet werden kann
und wenn die Hunde der Vandalen in Afrika ein seidiges Kleid trugen,
es an den schneeigen Abhängen des Pico de Tide harsch und strähniger werden konnte
zumal ja sogar bei den Bolognesern,
ein mit dem Malteser fast identischen Hund, auch strähnenhaarige vorkommen, wie aus dem Bylandtschen Werke,
in welchen Blanchette dieses Haarkleid trägt, hervorgeht.

Der Malteser und der Guanchenhund haben in ihrem Körperbau
sehr viel Ähnlichkeit.
Daß sie aber in tausendjähriger Zucht in
verschiedenen Klimaten und unter durchaus verschiedenen Lebensbedienungen schließlich in einigen Punkten,
wie z.b. der Härte der Behaarung von einander abweichen,
ist selbstverständlich.

Originaltext

 

 


Malteser und rauhhaariger Zwerggriffon
Bildquelle VK

  

Die Geschichte des Bichon frisé in Deutschland-Seite 1
Der Bichon frisé in der ehemaligen DDR
Wie die neue Rasse - Bichon frisé - entstand
Die Zucht des Bichon frisé beginnt
“Lump” oder wurde der Bichon frisé wirklich  auf Teneriffa gezüchtet?

 

 

 

 

Hier sehen SUSI, sie ist eine original Bichon frisé Hündin von einer Züchterin aus Teneriffa.
Bemerkenswert sind ihre türkisfarbenen Augen und der leberfarbene Nasenspiegel.

Susi entspricht nicht dem Rassestandard:
Ihre Nase müßte schwarz und die Augen dunkel sein.
Auch sonst fehlt es ihr an Typ, dennoch, so oder ähnlich könnten die ersten Bichons ausgesehen haben.


Susis Foto ist mir von Herrn Kraft, Teneriffa zur Verfügung gestellt worden

 

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erstellt am 31.05.2010
verfaßt von Monika Sausen
Eigentum Fam Sausen, Berlin
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